Praxistag Chemie

Die Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie hatte zu einem Praxistag Chemie auf der Umweltstation Iffens eingeladen. Die Neuntklässler erlebten, wie das theoretische Wissen aus dem Chemie-Unterricht im Alltag hilfreich sein kann und in den umliegenden Werken genutzt wird.

An einem Samstagmorgen im November fuhr eine Gruppe von Neuntklässlern mit der Chemielehrerin Frau Dr. Mayer und dem Fachbereichsleiter für Wirtschaft, Herrn Dammann, nach Iffens (Butjadingen). Dort begrüßte uns der Leiter der Umwelt-Station, Dr. Wolfgang Meiners. „Ergänzend zur schulischen Ausbildung in den Chemie-Fächern werden am Praxistag viele Kenntnisse vertieft, praktische Erfahrungen und Fertigkeiten gesammelt. Theorie und chemische Hintergründe werden erläutert“, erklärte Herr Dr. Meiners das Anliegen des Projekttages. 15 Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen nahmen an dem Praxistag teil.

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Ablauf und Experimente

Nach der Sicherheitsbelehrung wurden wir Schüler in Gruppen aufgeteilt, die verschiedene Experimente machen oder angucken konnten. Die erste Aufgabe bestand darin, eine Tempera-Farbe herzustellen. Dazu trennten wir zwei Eier vom Eigelb und füllten jeweils die Hälfte vom Eiweiß in ein Becherglas. Dazu gaben wir den gleichen Anteil an Leinöl und fünf Löffel Titandioxid, was die Firma Kronos Chemie in Blexen herstellt. Nach drei Minuten Rühren ergab das eine weiße Paste, womit wir ein Bild malen sollten.

Anschließend haben wir ein „Kalk Riff“ gemacht: Um den Effekt zu sehen, mussten wir in einem quadratischem Glas in die gegenüberliegenden Ecken jeweils einen Spatel Löffel Calciumchlorid und Natriumhydrogencarbonat geben. Nach einer Weile konnten wir einen Niederschlag in der Mitte beobachten. Dieses Kalkriff konnten wir mit Zitronensäure wieder auflösen. Danach haben wir den Versuch „Toast“ gemacht. Dazu sollten wir Stoffe, die Kohlenhydrate enthalten, wie Zeitungspapier, Toastbrot, Sperrholz, Wellpappe, feste Pappe, Schreibpapier und Esspapier in einen Toaster stecken. Dann haben wir beobachtet, was zuerst raucht und wie sich die Stoffe verändern. Alle Stoffe qualmen und sind schwarz verkohlt. Es ist elementarer Kohlenstoff entstanden. Im Qualm wurde Wasserdampf sichtbar. Nach dem „Toast“-Experiment machten wir eine Chromatographie. Dazu gaben wir circa 1 cm Wasser in eine Petrischale und malten ein Stück Kreide mit einem Filzstift, das haben wir ins Wasser gestellt, aus dem schwarzen Stift wurde eine bunte Kreide. Während des Laufes durch die Kreide wurden die verschiedenen Farben aus dem schwarzen Filzstift getrennt und sichtbar. Die Technik der Chromatografie ist Grundlage vieler Analysemethoden.

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Theorie

Nach dem Experiment haben wir Mittag gegessen. Es gab Kürbissuppe. Im Anschluss gab uns Herr Dr. Wolfgang Meiners einen Überblick über die Chemiefirmen in der Region. Die Gruppenbetreuer, Auszubildende aus den Werken, erzählten von ihrem Altag in den Werken und der Berufsschule. Danach hatten wir noch einmal Zeit für Experimente. Wir haben die „Legierung“ gemacht. Dazu haben wir 1 Cent, 2 Cent und 5 Cent Kupfer-Münzen in ein Becherglas mit zinkhaltiger Natronlauge getan. Nach vier Minuten waren sie silberfarben. Jetzt hielten wir die Münzen für kurze Zeit in einen Gasbrenner, um sie zu vergolden. Es ist Messing entstanden. Am Ende haben wir noch Laugenbrezel selbst gemacht. Die Brezeln wurden von uns geformt, die Mitarbeiter der Umweltstation haben sie in Natronlauge gelegt, wir haben sie mit Salz bestreut und die Mitarbeiter haben die Brezeln dann gebacken. Um die Wartezeit zu überbrücken, haben wir einen Film über die Gründung der Zinkhütte Nordenham geguckt. Zum Abschlussgespräch gab es dann für jeden eine frische, selbstgemachte Brezel. Wir haben einen guten Überblick über die Ausbildungsberufe in der Chemie erhalten, hatten Zeit, unseren Betreuern Fragen zu stellen und wurden gut mit Essen versorgt.

|Text: Jan Ludewig, Kl. 9a|

|Fotos: Frau Dr. Mayer, Herr Buchholz|

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