Interview mit Bas Böttcher

Poetry Slam. Was ist das? Diese Frage stellten sich die Schülerinnen und Schüler bei der Begrüßung, als Bas Böttcher einige Ausschnitte aus seinen Künsten präsentierte. Bas Böttcher ist einer der bekanntesten Poetry-Slamer im deutschsprachigen Raum. Mehr erfahren konnten die Teilnehmer des Schreibfestivals „klartext17“ in einem Workshop. Dort stellte er grafisch die Entstehung seiner Werke auf einer Schreibtafel dar. Dazu gehörten als Basis: die Idee, der Text und die Show. Unsere ABER HALLO-Redaktion bekam die Gelegenheit, Bas Böttcher zu interviewen:

 

ABER HALLO: Wie sind Sie auf Poetry Slam gekommen und was ist das?

Bas Böttcher: Ich liebe es, mit der Sprache zu spielen, damit habe ich immer meinen großen Bruder genervt. Wenn er gesagt hat:  „Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach“, dann habe ich plötzlich gedichtet: „Wenn grillende Grillen grillen, grillen Grillen Grillen…“, dann war mein Bruder irgendwann so genervt, dass ich meine Familie verschont habe und es  auf das Publikum losgelassen habe.

ABER HALLO: Wie würden Sie jetzt Poetry Slam definieren?

Bas Böttcher: Das gibt dem Text die Idee zurück, die er beim Schreiben verloren hat. Das heißt also, das Poetry Slam sportige Worte sind, die mit Energie ins Publikum kommen.

ABER HALLO: Poetry Slam ist noch nicht alt. Welche Entwicklung nimmt diese Kunstform?

Bas Böttcher: Aus dieser Entwicklung sind ganz viele neu Geschichten hervor gegangen, zum Beispiel gibt es mittlerweile Singer Songwriter Slams, das sind so Wettbewerbe für Liedermacher. Wir treten zum Beispiel auch gegen Goethe und Schiller an, im Theater. Dann gibt es Poetry Clips bei YouTube – plötzlich gibt es auf einmal 20 Poetry to Slam für die unter 20 Jahre. Dies wird sich in der Zukunft auch immer weiter ausbreiten.

„Hier ist alles voll lebendig“

ABER HALLO: Was halten Sie von dem Schreibfestival „klartext17“ und würden Sie nächstes Jahr wieder kommen?

Bas Böttcher: Klar, ich bin überrascht, wie gut das Schreibfestival funktioniert. Das klingt so theoretisch – „das Schreibfestival“ – als würden da alle stundenlang an den Büchern sitzen und kritzeln etwas, aber hier ist alles voll lebendig. Man bekommt hier auch viele Ideen und neue Inspiration. Was mich vor allen Dingen verwundert und überrascht, ist, dass mit welcher Energie hier alle Festival-Teilnehmer teilnehmen.

Ich bin auch gerne wieder dabei im nächsten Jahr, aber da gibt es auch genug andere richtig gute Kollegen im Poetry Slam. Vielleicht wäre auch für die Festivalteilnehmer super, wenn man im nächsten Jahr mehrere ranholt, damit auch die Vielfalt bei Poetry Slam dabei ist.

ABER HALLO: Sind Sie noch auf Tour oder gibt es auch Möglichkeiten Sie auch online zu sehen?

Bas Böttcher: Live kann ich zum Beispiel empfehlen, die sprachigen Meisterschaften in Hannover. Das ist eine einmalige Chance die ganze Poetry Slam Szene vom deutschsprachigem Raum zusammen in Hannover kennen zu lernen.

ABER HALLO: Vielen Dank für das Interview!

 

| Interview: Tim Maake, Kl. 10a |
| Red.: Jonas Kück, Kl. 10c |

 

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