Müller1900 – Tag 8: Wolle, Punsch und Kekse

Am achten Tage haben wir uns wieder in Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hat Wolle gereinigt und einen Faden gewonnen – mehr dazu unten in diesem Text!

Eine Gruppe bekam wieder einen Spezialauftrag: Mit Anton Günther Reumann gingen sie auf den Mahlboden der Mühle, bauten den Mahlgang auseinander und reinigten alles gründlich. Zum Glück gibt es heute einen Staubsauger, den die Menschen im Jahr 1900 noch nicht nutzen konnten. Bis zum Feierabend war der Mahlgang wieder zusammengebaut.

Jetzt aber zur Wolle: Als erstes holten wir uns eine handvoll Wolle aus dem Schafstall. Die Schafe sind im Sommer geschoren worden und die Wolle lagert in großen Tüten in einem Nebenraum im Stall. Im Museumsgebäude reinigten wir die Wolle, indem wir sie zwischen zwei Bürsten klemmten und auseinanderzogen. Dadurch entstanden kleine Fäden, die aber noch alle zusammenhingen. Die verkleinerten Wollknäulchen verbanden wir mit einer Handspindel. Wenn wir die drehten, dann zog sich aus der Wolle ein Faden. Den wickelten wir auf die Handspindel auf. Jeder sollte einmal probieren, ob er das schafft. Ein ganzes Wollknäuel schafften wir nicht, zehn Zentimeter Wollfaden waren schon viel Arbeit! Anschließend probierten wir die gleiche Arbeit an einem großen Spinnrad aus Holz, das mit einem Fußpedal angetrieben wird. Das funktionierte ganz gut, aber wir mussten immer zu zweit arbeiten, damit das Rad nicht überdrehte. Das Spinnen war eine interessante Erfahrung, allerdings mussten wir uns erstmal an die fettige Naturwolle gewöhnen.

Während ein Teil der Kleingruppe noch Wolle spann, machten Jana und Kim Krollkuchen. Das dünne Waffeln, die aufgerollt sind. Frau Francksen hatte den Teig vorbereitet und die Waffeleisen mitgebracht. Beide Schülerinnen schafften es, viele Waffeln zu backen. Ein anderer Schüler hatte mit Teig und Waffeleisen noch ein paar Probleme und sorgte für die berühmte Kleckerei in der Weihnachtsbäckerei. Für alle gab es zum Abschluss heißen Tee oder heißen Kinderpunsch.

An diesem Montag waren auch Mitarbeiter des Fokke-Museums aus Bremen in der Mühle, um das Museum kennenzulernen. Sie begleiteten auch eine Projektgruppe und haben mit uns die Krollkuchen gegessen.

Die Holzverkleidung um die Mahlsteine wurde abgebaut, anschließend alles abgesaugt, so dass kein Mehlstaub über den Winter mehr auf dem Mahlboden bleibt.

| Text: Rico Strietzel, Kl. 8c |